Schräger Boxen-Kopfstand
Lautsprecherboxen in einem Wohnzimmer aufzustellen kann manchmal eine große Herausforderung sein. Selbst hervorragende Lautsprecherboxen können nicht ihren vollen Klang entfalten, wenn beim Aufstellen nicht die persönliche Raum bzw. Hörsituation berücksichtigt wurde.
Umgedreht können selbst günstige Lautsprecher, welche wohl überlegt ausgerichtet wurden einen durchaus passablen Klang hervorbringen.
Ich habe kein Hifi/High-End-Zimmer das schalloptimiert ist. Da alle meine Komponenten im Wohnzimmer stehen und im vorhanden Möbel unterkommen müssen, ist manchmal etwas Kreativität gefragt…
Nachdem ich meinen Canton Plus C Subwoofer klanglich wieder in die Spur bekommen hatte, stand ich vor der Entscheidung ob die Satelliten-Boxen auch überholt werden sollten, oder ob ich die Canton Plus S durch neue Boxen ersetze.
Da die kleinen Plus S, durch ihre Baugröße bedingt, etwas im unteren Mitteltonbereich schwächeln, schaute (hörte) ich mich nach einer etwas größeren Alternative um.
Fündig wurde ich bei der Zwei-Wege-Bassreflex Box Canton GLE 20. Sie ist ausgestattet mit einem Mitteltöner, welche eine Titanium-Membran und Wave-Sicke hat. Der Alu-Mangan Hochtöner stammt aus der hochwertigen Canton GLE-Serie.
Außerdem ist sie preislich sehr interessant, da das Pärchen gebraucht schon ab ca. 200,-Euro (UVP neu 478,-Euro) zu bekommen ist.
Diese kompakte Regal-Box hat einen ähnlichen guten Wirkungsgrad wie die Plus S (87,2dB). Daher eignen sie sich mit ihren 86,5dB perfekt als Satelliten für meinen Plus C welcher einen Wirkungsgrad von 87,7dB hat. Da ich für meine Röhrenverstärker Lautsprecher mit gutem Wirkungsgrad benötige, aber nicht viel Platz im Regal ist, waren dies alles Argumente, mich für die GLE 20 zu entscheiden.
Aufgestellt wurden die GLE 20 auf dem Kopf und im hinteren Bereich wurde ein ca. 2cm dickes Buch untergelegt, so dass die Box etwas nach unten abstrahlt. (Das Canton-Namensschild habe ich natürlich gedreht 😊).
Warum macht er das? werden sich jetzt manche Leute fragen…
Das hat etwas mit der „Hörachse“ zu tun.
Wenn die Lautsprecher optimal auf Höhe der Ohren positioniert werden können, dann gehört der Hochtöner, wie allgemein üblich nach oben und die Lautsprecher-Box kann gerade aufgestellt werden.
Der Schall hoher Töne breitet sich geradliniger aus, als bei Mitten und Bass.
Wenn die Box nun oberhalb der Hörachse positioniert wird, dann würde sie (mit Hochtöner oben) dumpfer klingen. Das liegt daran, dass die Höhen über den Kopf des Zuhörers hinweg gehen würden. Dadurch würde auch die Bühne kleiner wirken.
Stellt man sie aber auf den Kopf (mit Hochtöner nach unten) und richtet sie durch anwinkeln in Richtung der Ohren des Zuhörers aus, bekommt man ein besseres Klangbild ohne Höhen und Räumlichkeit einzubüßen. 😉
Könnt ihr gerne mal selber ausprobieren und mir eure Erfahrung dazu über die Kommentar-Funktion mitteilen…
Noch ein paar Worte zum Klang
Also ich muss sagen, die Canton GLE 20 waren absolut die richtige Wahl.
Sie benötigen ca. 2 Wochen Einspielzeit (wenn man täglich 2 – 3 Stunden Musik hört), aber dann harmonieren sie perfekt mit dem Canton Plus C Subwoofer. Am Anfang waren die Hochtöner der GLE20 etwas metallisch hart im Klang, aber das hat sich nach der Einspielzeit völlig gegeben.
Ich steuere die GLE 20 über die Frequenzweiche des Subwoofers an (Satelliten-Anschlussklemmen), damit es nicht zu Frequenzüberlagerungen kommt.
Das gesamte Klangbild dieser Lautsprecher-Kombination ist, im Vergleich zu den Plus S, voller und ausgewogener geworden.
Es macht super viel Spaß, damit jede Art von Musik zu hören 😀
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