Canton Plus C Restauration
Als Teenager kaufte ich mir vor ca. 40 Jahren ein paar Canton Plus S Satelliten-Boxen. Ein paar Jahre Später hatte ich auch das Geld für den passenden Plus C Subwoofer zusammen. Dieses Sound-System hat mir viele Jahrzehnte wirklich gute Dienste geleistet.
Der Plus C hatte, mit den Jahren leider, an Genauigkeit und Temperament eingebüßt, daher stand ich vor der Entscheidung, neu kaufen oder restaurieren?
Da das Lautsprecher-Chassis und dessen Sicke noch in einem super Zustand sind, endschloss ich mich für die nachhaltigere Option.
Todo-Liste:
– Frequenzweichen überholen
– Lautsprechermembran reinigen
– Lautsprechersicke mit Gummi-Pflegemittel behandeln
– Optisch aufbereiten
Frequenzweichen
Diese Weichen sind sehr übersichtlich aufgebaut und bestehen lediglich aus zwei 220µF Kondensatoren, zwei Spulen und einem 1,2 Ohm Widerstand. Im Tiefpass für den Woofer wurde ein rauer Kondensator, wie er heute üblich ist verbaut. Der Hoch/Mittelton-Pass für die Satelliten-Boxen erfolgte über einen glatten Kondensator, welcher heute nur noch schwierig erhältlich ist (Meist alte Restbestände).
Es war mehr als überfällig, die Kondensatoren zu wechseln, da die Rauen bis zu 24% und die Glatten sogar bis zu 33% Abweichung vom ursprünglichen Wert hatten.
Nach etwas Recherche und Rücksprache mit Herstellern, entschied ich mich dafür, beim Tiefpass einen bipolaren Tonfrequenz-Elko von Visaton (Art. Nr. 5392) und für die Signalweiterleitung an die Satelliten-Boxen den bipolaren Elko von Monacor (Typ LSC-2200NP) zu verwenden. Diese vier hochwertigen Elkos kosteten gerade mal 35Euro.



Lautsprechermembran
Zuerst wurde die Membran vorsichtig mit dem Staubsauger abgesaugt. Danach mittels einem feuchten Stofftuch und Scheibenreiniger mit Bedacht abgewaschen, bis sie wieder schön glänzte.
Lautsprechersicke
Die Gummi-Sicke des Tieftöners habe ich mit Hirschtalg bearbeitet um sie wieder schön geschmeidig zu machen. Erst mit einem Hirschtalg-Stift etwas aufgetragen und dann vorsichtig mit einem Stofftuch in den Gummi eingerieben.
Optisch
Das Gehäuse wurde gereinigt und kleine Lackschäden mit einem schwarzen Permanent-Edding-Stift ausgebessert.
Am Lautsprecher-Gitter habe ich noch neue, kleine Filzstreifen über die alten geklebt, damit nichts scheppern kann.
Außerdem habe ich das Canton-Logo nachgemalt, aber nicht mit Silber (Chrom) sondern Gold. Man gönnt sich ja sonst nichts 😉


Hat sich der Aufwand gelohnt? Aber sowas von! Mit Wow-Woofer-Effekt !!!
Der Infra-Bass ist wieder da, außerdem ist der Bass wieder schneller, trockner und kontrollierter.
Die Satelliten haben auch von der Maßnahme profitiert. Höhen und Mitten sind richtig „aufgegangen“, so daß die „Bühne“ viel größer wirkt.
Es sind mehr Details zu hören und es klingt insgesamt klarer.
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