DN-300R MKII – Audio-Glitch und andere Merkwürdigkeiten

Der DENON DN-300R MK II hat mir in der Vergangenheit schon vielfach gute Dienste geleistet in dem ich, einiges in meinem Besitz befindliche Vinyl, digitalisieren konnte.

In letzter Zeit zeigt das Gerät allerdings in zwei Punkten ein merkwürdiges Verhalten. Außerdem stellte sich eine USB Inkompatibilität heraus.

Zum einen trat auf einmal ein Audio-Glitch-Fehler auf. Das äußerte sich so, dass es sporadisch zu Tonaussetzern kam. Wenn der Fehler auftrat hörte sich das ungefähr so an, als wenn bei einem CD-PLayer der Laser unkontrolliert über die CD saust. Nach 3 bis 5 Sekunden war der Spuk dann wieder für eine ganze Zeit vorbei.

Des weiteren spielte das Gerät keine WAV-Dateien ab, welche nicht von ihm selbst erstellt worden waren. Hier zeigte es im entsprechenden Ordner, wo die Audio-Dateien lagen, nur „No file“ an.

Mit USB-Sticks der Version 3.2 kann das Gerät gar nicht umgehen und fängt an, in eine Initialisierungs-Schleife zu gehen. (Alle LEDs, auch Record leuchten auf und das Display geht an und aus).

Also kontaktiere ich den DENON-Support und es stellte sich heraus, dass ich mir das hätte sparen können. Nicht nur, dass es keine neue Firmware gab, empfand ich den DENON-Support auch als nicht kompetent. Als ich vom Supporter gefragt wurde ob das Problem evtl. von den Lautsprechern verursacht würde, war mir klar, dass ich hier keine Problem-Lösung erwarten konnte. 😉 In Ermanglung einer neuen Firmware, kann zum heutigen Zeitpunkt, die USB 3.2 Inkompatibilität leider nicht behoben werden.

Bei den beiden Fehlern weitergeholfen hatte mir schließlich der Studio-Support von der Firma Thomann, bei dem ich mich an dieser Stelle recht herzlich bedanke ! – Die Leute dort haben wirklich Ahnung und wissen wovon sie reden! –

Nun der Reihe nach…

Ich beginne mit den unsichtbaren WAV-Dateien.
Es stellt sich heraus, dass WAV-Dateien, die mit dem Windows-Media-Player erzeugt wurden (z.B. Copy einer CD), zwar auf anderen Wiedergabe-Geräten abgespielt werden können, aber nicht auf dem DN-300R MKII. Hier greift wohl so eine Art Copy-Schutz. In der Bedienungsanleitung heißt es hierzu: „Stellen Sie sicher, dass die Dateien nicht urheberrechtlich geschützt sind. Das Gerät kann urheberrechtlich geschützte Dateien nicht abspielen.“
Anders verhält es sich bei mp3 Dateien, welche mit dem Media-Player erzeugt wurden, diese spielt das DENON Gerät problemlos ab.
Es gibt aber einen Trick, wie man die WAV Dateien trotzdem mit dem DN-300R MKII abspielen kann. (Diesen Trick sollte man aber nur anwenden, wenn man die entsprechende original Quelle sein Eigentum nennt, also keine Urheberrechtsverletzung begehen würde!)
Hierzu öffnet man die, mit dem Windows-Media-Player erzeugten WAV-Datei, z.B. mit der Freeware Audacity. Als nächstes exportiert man die in Audacity geöffnete WAV-Datei erneut als WAV-Datei. Danach kann der DN-300R MKII problemlos diese neu erstellte WAV-Datei erkennen und abspielen.

Der Audio-Glitch-Fehler hatte auch eine einfache Ursache.
In der Bedienungsanleitung heißt es: „….vom Gerät unterstützt wird: bis zu 99 Ordner (bis zu 2 Ordnerebenen einschließlich Root-Verzeichnis) und bis zu 999 Dateien.“
Ich hatte auf meinen USB-Stick einen Ordner „Musik“ (erste Ebene) und einen Unterordner mit den „Alben“ (zweite Ebene) angelegt. Die Musik-Dateien lagen in den entsprechenden Ordnern der Musik-Alben. Die max. Grenze hatte ich nicht erreicht, da ich 708 Dateien in 55 Ordnern hatte. Ich denke hier gibt es einen Fehler in der Formulierung. „…bis zu 2 Ordnerebenen einschließlich Root-Verzeichnis…“ soll wohl heißen „bis zu 2 Dateiebenen einschließlich Root-Verzeichnis“.
Hier half mir der Thomann-Studio-Support super weiter. Denn der DN-300R MKII kann nämlich nur einen Ordner in der ersten Ebene fehlerfrei verwalten, da die Dateien im Ordner als Ebene 2 gelten. Ich habe versucht, diesen Auszug aus der Bedienungsanleitung mit Farben entsprechend zu verdeutlichen.

Nachdem ich alle Alben-Ordner direkt in das Root-Verzeichnis verschoben hatte, war der Fehler behoben.
Auch bei ausgiebigem Probehören, trat der Audio-Glitch nicht mehr auf. 🙂

Einen Tipp hatte der Thomann Support noch für mich, bzgl. der USB-Medien.
Am besten verwendet man bei solchen Geräten USB 2.0 Speicher-Sticks, hier gibt es nur sehr selten kompatibilitäts-Probleme.
Auch wenn das Gerät bis zu 2 Terabyte verwalten könnte, sollte man am besten Speichersticks mit max. 32GB verwenden, da der DN-300R MKII nur die Dateisysteme FAT und FAT32 unterstützt.

Es ist halt wie so oft im Leben, man muss die Geräte nur zu bedienen wissen und die Anleitungen der Hersteller richtig interpretieren können. 😉

Hinweis:
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